KiK-Vorträge im Jahr 2018:
Mit dem neuen Jahr beginnt auch wieder eine neue Saison der Veranstaltungsreihe „Kultur im Klinikum“, kurz KiK, die die Volkshochschule Bad Segeberg gemeinsam mit den Segeberger Kliniken veranstaltet. Mittlerweile ist es das 22. Jahr der Kooperation der beiden Institutionen, und der Zuspruch ist weiterhin ungebremst.
Wie gewohnt umfasst das Jahresprogramm neun Vorträge, die monatlich, immer am letzten Montag des Monats um 19:30 Uhr in den Räumen der Segeberger Kliniken, am Kurpark 1, stattfinden. In den Monaten Juli, August und Dezember finden keine Vorträge statt.
Dr. Jürgen Weber, der für das Programm bei der vhs zuständig ist, hat wieder eine bunte Mischung aus interessanten Vorträgen aus den Bereichen bildende Kunst, Literatur und Musik sowie der Segeberger Lokalgeschichte zusammengestellt.
Jeweils um 19.30 Uhr in den Segeberger Kliniken, Am Kurpark 1 .
Der Eintritt ist frei.
Ihr Dr. Jürgen Weber
Kultur im Klinikum
KiK-Jahresprogramm 2018
29. Januar 20018 – Meisterwerke antiker Baukunst im alten Rom
„Alle Wege führen nach Rom.“ Der wohl bekannteste Weg ist die Via Appia, die älteste und berühmteste Fernstraße in Europa, daher auch Königinder Straßengenannt. Diese Straße, die schon vor über 2300 Jahren gebaut worden ist, soll uns nach Rom bringen, um einige der berühmtesten Bauwerke des antiken Roms zu bewundern.
DerVortrag wird versuchen, durch zahlreiche Bilder, Informationen zu Technik und Bauweise und durch kurze Texte antiker Zeitgenossen diese großartigen Gebäude quasi für unsere Zeit lebendig werden zu lassen.
Referent: Dieter Kolschöwsky
26. Februar 2018 – Otto Flath,ein Segeberger Holzbildhauer
Otto Flath, Holzbildhauer und Ehrenbürger der Stadt Bad Segeberg war, modern ausgedrückt, ein Workaholic. Wie hätte er es sonst schaffen können, während seines 60-jährigen Künstlerlebens 40 Altäre, über 3500 Plastiken und rund 10 000 Aquarelle, Feder- Wachszeichnungen zu schaffen.
Er war täglich in seinem Atelier und arbeitete dort gleichzeitig an bis zu 20 Holzskulpturen, er malte morgens und am späten Nachmittag. Urlaub gab es für ihn nicht.
Otto Flath kam mit dem Ehepaar Willy und Ellen Burmester 1936 nach Bad Segeberg, lebte und arbeitete hier bis zu seinem Tode 1987 in der Villa Flath in der Bismarckallee.
Das Leben dieses Künstlers wir in diesem Vortrag nachvollzogen und durch zwei Filme-Sequenzen ergänzt.
Referent: Dipl.-Ing. Peter Zastrow
26. März 2018 – Max Pechsteim (1881-1955) “Das Paradies meines Lebens”
Zu Beginn des 20. Jhds war der expressionistische Maler Max Pechstein ein erfolgreicher deutscher Künstler und ein gefeierter Star der Berliner Gesellschaft – so erfolgreich, dass die neidischen Malerkollegen ihn aus der Künstlergruppe “Die Brücke” hinauswarfen.
Pechsteins Aufenthalt in der Südsee und seine abenteuerliche Flucht zurück nach Deutschland bewegte die Phantasie der deutschen Öffentlichkeit. Seine Bilder vom Leben in den Tropen als unbeschwertem Paradies wurden ihm förmlich aus der Hand gerissen. Die Verfemung durch die Nazis trieb ihn schließlich in Armut und innere Emigration, doch seinen Lebenstraum vom Paradies ließ er sich nie nehmen.
Referent: Dr. Hans Thomas Carstensen
30. April 2018
Vom Ländler zum Konzertstück:
die Geschichte des Walzers
Der Wiener Walzer steht für Festlichkeit und Eleganz, für Bürgerlichkeit und Geselligkeit. Bei Walzer denkt man zwar immer an die Familie Strauß doch lohnt es sich, einmal die Vorläufer dieses Tanzes und seinen musikalischen Werdegang zu beleuchten. Dieser beginnt mit den Deutschen Tänzen der Wiener Klassik, geht zum Klavierkonzertstück der Romantik und erreicht moderne Formen, die mit dem traditionellen Walzer nur noch wenig gemein haben. Der Gang im ¾-Takt durch die Musikgeschichte wird ergänzt durch Spuren, die der Walzer in Literatur und Malerei hinterließ.
Referent: Dr. Jürgen Weber
28. Mai 2018 – Vögel in Dichtung, Malerei und Musik
Vögel sind für die Menschen das Sinnbild für Freiheit und natürlich e Ungezwungenheit. Als solche wurden sie auch von den Künstlern gesehen.
Während die Musiker Vögel eher als Gattung darstellen, beschäftigen sich Dichter mit den einzelnen Arten und schreiben ihnen bestimmte Eigenschaften zu. Der Vortrag zeigt, wie Vögel in unterschiedlicher Weise bei Dichtern und Komponisten und Malern dargestellt werden.
Referent: Dr. Jürgen Weber
25. Juni 2018 – George Gershwins Oper “Porgy and Bess”
Mit seiner einzigen Oper hat der amerikanische Komponist George Gershwin (1898-1937) etwas ganz Besonderes geschaffen. Sie stellt das Ende der Operntradition dar, markiert aber auch einen neuen Anfang. Gershwin komponiert darin unsterblichem Melodien in seinem eigenen Stil, beeinflusst von Klassik, Jazz und amerikanischer Volksmusik. Der Vortrag gibt eine Einführung in die Hintergründe, Handlung und Musik der Oper und erklärt auch, warum diese Oper in Europa so selten zu sehen ist.
Referent: Dr. Jürgen Weber
24. September 2018 – Egon Schiele (1890-1918): „Künstler werden immer leben!“
Der österreichische Maler Egon Schiele gilt als der Bürgerschreck der klassischen Moderne. Die Gesellschaft verurteilte seinen Lebensstil als anstößig. Wegen angeblicher sexueller Übergriffe wurde er denunziert und kam sogar ins Gefängnis. Seine Kunst, anfangs noch geprägt vom dekorativen Wiener Jugendstil, wird später schonungslos expressiv. Nach seinem Tod geriet Schiele in der Kunstwelt eine Zeit lang in Vergessenheit, doch in den letzten Jahrzehnten wendet man sich seinem Leben und Werk neu zu. Heute erzielen Schieles Bilder Höchstpreise. Sein kurzes, skandalöses Leben wurde mehrfach verfilmt, seine Gestik und Mimik inspirierte Popstars wie David Bowie.
Referent: Dr. Hans Thomas Carstensen
29. Oktober 2018 – Narziß: epochale Spiegelung eines Mythos
Ob Narzisse oder Narziß– beide, die Blume und der Mensch, haben ihre Namen einem antiken Mythos zu verdanken. Es war der römische Dichter Ovid, der als einziger die Geschichte der widersprüchlichen und ungleichen Liebe von Echo und Narziss verbunden hat. Seine genialen Verse haben seit nunmehr 2000 Jahren viele Menschen begeistert. Der Vortrag wird diesen Mythos vorstellen und anhand von Bildern und Texten seine verschiedenen Deutungen bis in die Gegenwart veranschaulichen, eine Gegenwart, die von vielen als „Zeitalter des Narzissmus“ verstanden wird.
Referent: Dieter Kolschöwsky
26. November 2018 – Irgendwie, irgendwo, irgendwann Hoffnungen – Wünsche – Utopien
Die gesellschaftlichen Utopien der Menschheit und auch die ganz persönlichen Idealvorstellungen der einzelnen Menschen enden häufig im Ungewissen. Sie vertrauen darauf dass das Ziel „irgendwie“ schon erreicht, „irgendwo“ und „irgendwann“ die Ideale schon einmal umgesetzt werden, ohne genau zu wissen, unter welchen Umständen dies geschehen werde.
Für Musiker, Dichter und Maler war dies häufig der Anlass, dieses „irgendwie, irgendwo, irgendwann“ in ihrer Kunst darzustellen, mal anspruchsvoll und gekonnt, mal verkitscht und verschnulzt. Seien Sie gespannt auf eine seltsame Mischung der Ergebnisse.
Referent: Dr. Jürgen Weber