Deutschunterricht für Flüchtlinge an Volkshochschulen im Kreis Segeberg
Der Kreistag hat den Volkshochschulen des Kreises Segeberg zum Jahresbeginn eine außerordentliche Projektförderung für die Sprachschulung von Asylsuchenden in Höhe von 60.000 Euro bewilligt. Damit unterstützt der Kreis die sprachliche Qualifikation von Flüchtlingen, von denen in diesem Jahr allein in Schleswig-Holstein noch 7.800 erwartet werden. Mit dieser Maßnahme entlastet der Kreis nicht nur die Kommunen, sondern auch die zahlreichen bereits ehrenamtlich tätigen Personen, die die
bisherigen VHS-Angebote begleiten.
„2014 hat sich die Zahl der Asylanträge im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Wir sind uns der Verantwortung bewusst, diese Menschen mit Hilfe von Sprachförderangeboten durch qualifiziert geschultes Personal in unserem Land willkommen zu heißen und zu unterstützen“, sagt Landrat Jan Peter Schröder. Die Volkshochschulen verfügen über langjährige Erfahrungen im Sprachkursangebot für zugewanderte Personen. Einige arbeiten als anerkannte zertifizierte Integrationskursträger mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zusammen. „Mit der erfolgreichen Durchführung von sogenannten STAFF.SH-Kursen (Starterpakte für Flüchtlinge) haben sich die Volkshochschulen besonders für die sprachliche Förderung von Flüchtlingen auch mit landeskundlicher Orientierung hervor getan“, lobt ergänzend Landrat Jan Peter Schröder.
Dank der bewilligten finanziellen Mittel können nun zeitnah 20 Kurse für bis zu 400 TeilnehmerInnen mit jeweils 100 Stunden für erwachsene Asylsuchende stattfinden. Aktuell führt die VHS Norderstedt acht Kurse durch. Bad Segeberg, Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen jeweils zwei und in Bad Bramstedt, Boostedt, Ellerau sowie in Wahlstedt wird jeweils ein Kurs durchgeführt.
Sprache ist der Schlüssel für das Zusammenleben. In einer Zweierbeziehung genau-so wie am Arbeitsplatz oder in der Gruppe. „Sprache öffnet Türen und wir helfen da-bei“, sagt Nadja Hahn, Leiterin der VHS Kaltenkirchen. Froh sei man bei den Weiterbildungseinrichtungen darüber, dass von Seiten der Politik und Verwaltung im Kreis Segeberg unbürokratisch gearbeitet wurde: „Wir danken allen Entscheidungsträgern, dass es mit dem Sprachan-gebot für Asylsuchende nun weiter gehen kann“, ergänzt Nadja Hahn. Die Volkshochschulen Norderstedt, Bad Segeberg und Kaltenkirchen führen zudem zusätzlich sechsmonatige Kurse im Rahmen des Europäischen Sozialfonds/ BAMF-Programms zur berufsbezogenen Sprachförderung durch.
Quelle: vhs Norderstedt
Foto: M. Kölln